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Reutlingen

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Würfelspiel um Hefegebäck

Im 14. Jahrhundert soll der Reutlinger Bäcker Albrecht Mutschler ein Hefegebäck erfunden haben, das die Form eines Sterns hat und das die Reutlinger heute als Mutschel kennen. So sagt es zumindest die Legende. Über die Jahrhunderte etablierte sich neben dem Mutscheltag - am ersten Donnerstag nach Dreikönig - auch das Würfeln um die Mutschel - oder einfach: Das „mutscheln“. Gemutschelt wurde am Mutscheltag auch in der Reutlinger Volksbank, und ich habe mich dort einmal für Sie umgeschaut.

Die Mutschel war am Donnerstag der Star des Abends. Und das wortwörtlich, denn das sternförmige Aussehen ist das Markenzeichen der Reutlinger Mutschel. Und auch an den runden Tischen in der Hauptstelle der Reutlinger Volksbank stand sie im Mittelpunkt.

Gemutschelt wird hier bereits zum zweiten Mal, und los ging es mit einem Gedicht, das sich – natürlich – ebenfalls um die Mutschel drehte. Volksbank-Regionalvorstand Holger Hummel eröffnete als einer der Gastgeber das Buffet, und dann konnte es auch schon los gehen. Für manche ging es erst einmal ans Buffet, in gewisser Weise die Beilage zur Mutschel. Und auch für Getränke – ob Bier, Wasser oder Wein – war gesorgt.

Andere Tische starteten direkt mit den ersten Würfelspielen. Welches Mutschelspiel gespielt wird, ist im Grunde jedem selbst überlassen, nur einig sollte man sich sein. Beliebt war in der Volksbank zum Beispiel die „Große Hausnummer".

"Also man hat drei Würfel und darf würfeln. Entweder lässt man alle auf einmal liegen oder legt die Würfel einzeln wieder zurück in den Becher und würfelt nochmal, so dass nach Möglichkeit eine große Zahl raus kommt" erklärt Mitspielerin Brigitte das Regelwerk.

Als erstes eine „sechs" zu würfeln ist hier also erstrebenswert. Bei ihr liefe es ganz gut, vor allem für ihre Mutschel-Premiere, findet Brigitte.

Glück ist ein Faktor, den es bei vielen Mutschelspielen für den Erfolg braucht. Da macht auch ein anderes Spiel keine Ausnahme, das ein paar Tische weiter gespielt wird.

"Wir spielen jetzt das „Nackets Luisle", so heißt das Spiel. Das heißt man würfelt mit drei Würfeln und muss von eins bis zwölf die Augen hoch würfeln und von zwölf wieder runter" erzählt Mitspieler Joachim Gutbrodt.

Das Spiel ist noch in der Anfangsphase, Joachim Gutbrodt steht bei drei und überlässt mir freundlicherweise seinen nächsten Wurf. Und offenbar habe ich ein glückliches Händchen.

Gute Stimmung gab es aber nicht nur an den Tischen, sondern ob dem Interesse an der Veranstaltung auch bei Holger Hummel: "Absolut tolle Resonanz auf den heutigen Mutscheltag. Wir haben an die 90 Teilnehmer. Als wir letztes Jahr begonnen haben waren wir ungefähr 50 Teilnehmer, das heißt wir haben es fast verdoppelt. Und das zeigt mir dass es einfach auch ankommt hier in Reutlingen die Tradition leben zu lassen" so der Regionalvorstand der Volksbank Reutlingen.

Und auch Hummel selbst wollte es sich nicht nehmen lassen, an einem der Tische um eine der goldgelben Mutscheln zu spielen.

(Zuletzt geändert: Freitag, 10.01.25 - 16:11 Uhr   -   797 mal angesehen)

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