Klima-Projektwoche am Kepler-Gymnasium gestartet

Alles rund um den Klimawandel können die Schüler des Kepler-Gymnasiums in Tübingen ab sofort lernen. Dort ist am Montag die neue Klima-Projektwoche gestartet. Hier können die Schüler spielerisch, zum Beispiel mit einem Puzzle-Workshop, mehr über den Klimawandel erfahren. Das Besondere daran: Die Workshops selbst werden ebenfalls von Schülern des Kepis angeleitet.
Am Montagmorgen haben sich viele Schüler vor dem Kepler-Gymnasium versammelt um gemeinsam in die Klima-Projektwoche zu starten. Zur Feier des Tages haben die Schüler ein Plakat vorbereitet, das festlich entrollt wurde.
Danach ging es für die ersten Schüler zum Puzzle-Workshop. Den Start machte die Klassenstufe Sieben. Anbieter des Workshops ist der Verein Climate Fresk Deutschland.
"Die Schüler werden dazu aufgefordert, das Klimasystem zu rekonstruieren. Sie bekommen Karten mit Abbildungen drauf. Das sind Themen wie CO2-Emissionen, Gletscher, Ozeane, Biodiversität, Industrie und sie müssen dann schauen, wie die Karten miteinander verknüpft sind. Das machen sie miteinander und kollektive Intelligenz macht den Job" erläuterte Idriss Brockmann-Serbis, der stellvertretende Vorsitzende der Climate Fresk Deutschland.
Auf jedem Tisch lagen Karten zu verschiedenen Themen, die es galt, miteinander in Verbindung zu bringen – von den Auslösern bis zu den Folgen der Klimakrise. Schnell entsandt dabei die ein oder andere hitzige Diskussion.
Damit das Ganze kontrolliert ablief, gab es pro Tisch einen Moderator. Dabei handelt es sich ebenfalls um Schüler des Kepis, die extra dafür ausgebildet wurden. Sie sind Teil der SMV, kurz für Schülermitverantwortung, und haben bei der Umsetzung des Workshops tatkräftig mit angepackt.
Die Idee, den Puzzle-Workshop ans Kepler-Gymnasium zu holen, hatte Gemeinschaftskunde-Lehrer Johannes Braun. Er sei auf die Mitarbeit seiner Schüler besonders stolz.
"Die sind hier gestern an einem Sonntag gekommen und haben sich einen sechsstündigen Workshop gegeben, um sich als Moderatoren ausbilden zu lassen und um dieses Klima-Puzzle und auch das ganze Rahmenprogramm für ihre Mitschüler durchführen zu könne. Da setzen sich die Schüler vom Kepi hier echt unglaublich ein" sagte Braun.
Die Idee hinter dem Workshop sei es, den Schülern den Klimawandel spielerisch näherzubringen. Dadurch könnten sie Zusammenhänge besser verstehen und im Anschluss über das Thema diskutieren und eigene Lösungsansätze entwickeln.
"Es betrifft uns alle, die ganze Welt, und es ist jetzt einfach aktuell, man muss irgendwas machen und es gibt nicht mehr so viele Chancen, da viele Hebel umzulegen" kommentierte Schülersprecherin Maike Aicheler.
Neben dem Puzzle-Workshop sind noch einige zusätzliche Veranstaltungen geplant, bei denen sich die Schüler über Klimathemen informieren können.
"Wir haben Dr. Julia Brugger, eine Klimatologin der Uni Tübingen, die jetzt am Freitag ins Kepi kommen wird, um sozusagen die Schüler, die Feuer fangen, nochmal etwas tiefer blicken zu lassen. Die Woche drauf kommen verschiedene Aktivisten, zum Beispiel von Fridays for Future, vom VCD und von der veganen Hochschulgruppe um den Schülern aufzuzeigen, welche Möglichkeiten sie in ihrem Leben haben, um aktiv zu werden" blickte Braun voraus.
Bei den Schülern scheint der Workshop anzukommen – an den Tischen herrschte eine aktive und lebendige Beteiligung. So wird er zu einer wertvollen Gelegenheit, um sich intensiv mit dem Klimawandel auseinanderzusetzen und um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.