Verschärfung der Luftqualitätsrichtlinie ab 2030

Dicke Luft oder saubere Luft in Reutlingen? Zur Zeit hält die Achalmstadt die EU-Grenzwerte für Luftqualität ein. Heißt: Bei Feinstaub und Stickstoffdioxid ist alles im grünen Bereich. Doch das soll sich ändern. Denn die EU verschärft 2030 eben diese Grenzwerte. Jetzt heißt es handeln, aber wie? Die Regionalstadtbahn und mehr Radverkehr sollen es richten zusammen mit weiteren Luftreinhaltungsmaßnahmen. Dafür wird Reutlingen zur „Modellstadt Luftreinhaltung 2030“. Zur Vorstellung des Projekts kam auch die Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium Elke Zimmer.
Mit der neuen Ringbuslinie kam Elke Zimmer am frühen Nachmittag an der Stadthalle Reutlingen an. Mit Oberbürgermeister Thomas Keck und weiteren Akteuren ging es durch die Katharinenstraße weiter zum Rathaus. Dort berichtete Zimmer zunächst über die neuen Grenzwerte zur Luftreinhaltung, die ab dem Jahr 2030 kommen sollen. Von 40 auf 20 Mikrogramm sollen sich diese halbieren.
„Reutlingen liegt an der Messstation Lederstraße im Moment noch drüber. Wir wollen erreichen, dass wir gemeinsam als Stadt und Land jetzt Maßnahmen aufsetzten, damit Reutlingen dann tatsächlich 2030 die EU-Grenzwerte problemlos erreicht. Da geht's um die Gesundheit der Menschen und deswegen ist das so wichtig" so Zimmer.
Das Reizgas Stickstoffdioxid steht hier im Zentrum der Bemühungen um saubere Luft. Denn die Messstation Lederstraße ermittelte im vergangenen Jahr einen Wert von 27 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Dass das Reizgas negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist keine Frage. Darüber äußert sich die Staatssekretärin folgendermaßen: „Schmutzige, dreckige Luft führt zu Atembeschwerden, führt zu Herzbeschwerden. Das führt zu Krankheitsbildung und das muss nicht sein. Deswegen bin ich froh, dass diese neuen Grenzwerte kommen."
Die Stadt Reutlingen arbeitet bereits seit Jahren daran, die Luftreinhaltung voranzutreiben. Die Verkehrswende ist dabei ausschlaggebend: „Wir versuchen den Radverkehr nach vorne zu bringen und haben den ÖPNV ordentlich ausgebaut mit einer für unsere Verhältnisse hervorragende Taktung. Und mit der jetzt sich ankündigenden Regionalstadtbahn Neckar-Alb glauben wir, schaffen wir die Verkehrswende vollens" so Reutlingen's Oberbürgermeister Thomas Keck.
Ab dem Jahr 2028 sollen voraussichtlich die ersten Züge fahren. Wie weitere Maßnahmen zur Einhaltung der Grenzwerte aussehen sollen, muss die Stadt erst noch ermitteln.