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Bad Urach

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Stationäre Versorgung in der Ermstalklinik endet in drei Monaten

Der Aufsichtsrat der Kreiskliniken Reutlingen lud am Montagnachmittag recht kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein. Der Grund: am vergangenen Freitag hatte die Geschäftsführung beschlossen, die stationäre Versorgung in der Ermstalklinik in Bad Urach schon zum 30. April 2023 einzustellen. Bereits im Dezember 2020 hatte der Kreistag des Landkreises Reutlingen entschieden, dass die Versorgung in Bad Urach spätestens 2025 ausläuft. Aufgrund der angespannten Personalsituation wurde dieser Schritt nun vorgezogen.

Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, erklärt Dominik Nusser, der Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen. An allen drei Standorten der Kreiskliniken gebe es einen akuten Fachkräftemangel. Aufgrund zu erwartender Renteneintritte und der geringen Bewerbungen für den Standort Bad Urach könne dort auf absehbare Zeit die bisherige medizinische Versorgung nicht länger gewährleistet werden.

"Wir haben versucht, Personal zu gewinnen"

„Wir haben alles versucht, tatsächlich Personal zu gewinnen. Durch Ausbildung, durch Rekrutierung auch aus dem Ausland, über Qualifizierungsmaßnahmen, aber, und das ist das Thema, wir sind nicht die Einzigen, die das versuchen. Sondern dieses Thema gilt bundesweit. Alle Kliniken sitzen im gleichen Boot. Alle stehen vor den gleichen Herausforderungen. Und dadurch gelingt es allen gleich gut oder gleich schlecht dieser Situation zu begegnen", erklärt der Reutlinger Landrat, Dr. Ulrich Fiedler.

Belegschaft soll jetzt nach Reutlingen oder Münsingen wechseln

Die Konsequenz: die stationäre Versorgung in der Ermstalklinik soll bereits in drei Monaten, am 30. April diesen Jahres, enden. Das vorgezogene Ende soll jetzt auch den Fachkräftemangel an den Standorten Reutlingen und Münsingen im besten Fall kompensieren. Es soll keine betriebsbedingten Kündigungen geben, erklärt Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen, Dominik Nusser. Im Gegenteil: man hoffe darauf, dass ide Mitarbeitennden der Ermstalklinik als Team nach Reutlingen gehen oder wahlweise in die Albklinik Münsingen.

Derzeit sind 170 Personen in der Ermstalklinik beschäftigt. Über das früher geplante Aus der Ermstalklinik wurden sie ebenfalls am Montagnachmittag informiert. Die Stimmung sei, laut Nusser, gefasst gewesen.

"Es war für die Mitarbeitenden der Belegschaft keine große Überraschung am Ende, weil sie eben auch die Entwicklung der letzten Wochen und Monate gesehen haben, dass es eben zunehmend schwieriger wurde, Schichten zu besetzen, dass es schwieriger wurde, neues Personal dafür zu gewinnen. Und ja, es war glaube ich eine gefasste Stimmung", so die Einschätzung von Dominik Nusser.

Medizinische Versorgung weiterhin gesichert

Die Ermstalklinik verfügt aktuell noch über 50 Betten, von denen der größte Teil zur Altersmedizin gehört. Die Betten kommen nun ans Reutlinger Klinikum Steinenberg und werden auf der Ebene 4 zu einem gemeinsamen geriatrisch-neurologischen Zentrum zusammengelegt.

Die medizinische Versorgung in Bad Urach sei weiterhin gesichert, erklärt Landrat Fiedler. So werde es vor Ort auch weiterhin den Notarztstandort und zwei private Kliniken geben.

Zusammen mit der Stadt Bad Urach stünde man außerdem im Austausch zur Zukunft des Areals. Hier setzte man sich für die Entwicklung eines Gesundheitscampus ein, erklärte Fiedler abschließend.

(Zuletzt geändert: Dienstag, 31.01.23 - 14:57 Uhr   -   1283 mal angesehen)

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