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Pfullingen

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Revierleiter Bernd Mair erhält NABU-Waldmedaille

Wer aufmerksam durch den Pfullinger Stadtwald geht, kann dort alte, dicke Eichen betrachten oder seltene Waldschneckenarten entdecken. Dass solche seltenen Arten sich hier wohlfühlen, ist der naturnahen Bewirtschaftung des Waldes zu verdanken. Dafür setzt sich bereits seit den 90er Jahren der Forstrevierleiter Bernd Mair ein. Für sein Engagement wurde er nun geehrt.

Der Pfullinger Forstrevierleiter Bernd Mair erhielt als erster baden-württembergischer Förster die NABU-Waldmedaille. Mit dieser bundesweiten Auszeichnung wollte der Naturschutzbund Mairs Verdienste für den Wald und den Waldnaturschutz würdigen. "Hier in Pfullingen haben wir die besondere Situation, dass schon seit fast 30 Jahren sehr naturnah gewirtschaftet wird", so der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Hier würden Bäume richtig dick und alt werden und könnten dadurch Lebensraum  für Fledermäuse, Spechte, sowie viele verschiedene Käferarten und Pilze bieten.

Dabei wurde der Ort der Verleihung nicht zufällig gewählt: sie fand vor dem Lieblingsbaum von Bernd Mair statt. Dieser Baum, der sich in zwei Stämme aufspaltet, habe für ihn eine enorme Symbolkraft. Als Mair nämlich Revierleiter wurde, beschritt er einen neuen Weg, gemeinsam mit der Stadt Pfullingen. "1994 war ein Scheideweg bei der Stadt Pfullingen", erzählt Mair. Dabei sei es um die Frage gegangen, wie es mit dem Wald weitergehe. Sollte der typische Altersklassenwald gewählt werden, wie es damals üblich war, oder sollte man in Richtung Naturwald gehen? "Das symbolisiert dieser Baum für mich." Die Stadt habe sich dann für die naturnahe Waldwirtschaft und den Dauerwald entschieden.

Und das setzt Mair seitdem um. So verfolgen er und sein Team beispielsweise das Alt- und Totholzkonzept. Abgestorbene Bäume bleiben erhalten und dienen als Lebensraum für viele Arten. Um naturnah zu wirtschaften, haben sie auch das Baumfällen an steilen Hängen neu erfunden: die Bäume werden nämlich hangauf gefällt - das sei schonend für den Bestand, so Mair. Außerdem erfolgt das am Einzelstamm, das heißt, es werden nur wenige Bäume auf der Fläche entnommen.

Dabei habe er eng mit dem Pfullinger Gemeinderat zusammengearbeitet, dazu gehörte auch der ehemalige Bürgermeister Rudolf Heß. Der aktuelle Bürgermeister, Stefan Wörner, sei zwar damals nicht dabei gewesen, doch er versprach, auch künftig für den naturnahen Wald einzustehen. Denn ein naturnaher Wald sei die beste Risikovorsorge für den Klimawandel.

(Zuletzt geändert: Donnerstag, 28.10.21 - 16:57 Uhr   -   2368 mal angesehen)

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