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Stuttgart

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Sexueller Missbrauch - Bischof Gebhard Fürst äußert sich

Ein Priester nimmt ein Kind an die Hand. Spätestens seit dem Teile der MHG Studie zu sexuellem Missbrauch veröffentlicht wurden, sehen viele Menschen in dieser einfachen Szene mehr als nur einen Geistlichen bei der Jugendarbeit. Der Bischof der Diözese Rottenburg Stuttgart, Gebhard Fürst hatte die Presse ins Haus der katholischen Kirche nach Stuttgart eingeladen um über die Missbrauchsfälle in der Diözese aufzuklären und zu zeigen, was innerhalb der Diözese gegen sexuellen Missbrauch gemacht wird.

Wie genau sieht es mit sexuellem Missbrauch durch Kleriker in der katholischen Kirche aus? Um diese Frage zu beantworten, hatte die Bischofskonferenz eine Studie in Auftrag gegeben. Eigentlich hätte die Studie erst nach der Bischofskonferenz kommende Woche in Fulda vorgestellt werden sollen, doch Teile davon waren bereits vorher an die Öffentlichkeit geraten.

In der Diözese Rottenburg-Stuttgart werden 70 Priester und 2 Diakone beschuldigt, sexuellen Missbrauch begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft war in 7 Fällen beteiligt. In 11 Fällen hat die Diözese das Ergebnis der Untersuchung nach Rom gemeldet.

45 der beschuldigten Kleriker waren bereits verstorben. Welcher Kleriker wie oft und in welcher Schwere sexuellen Missbrauch begangen hat, dass erklärte der Bischof nicht. Dennoch habe ein solches Verhalten Konsequenzen.

So dürfen Kleriker, die eine schwere Tat begangen haben, nie mehr in den pastoralen Dienst treten. Eine solche Strafe sei nicht zu unterschätzen. Für einen Menschen um die 50 könne das den finanziellen Ruin bedeuten. Die Diözese Rottenburg-Stuttgart bestraft nicht nur, sie versucht auch sexuellem Missbrauch vorzubeugen – und zwar bereits in der Priesterausbildung.

Die angehenden Geistlichen sollen lernen, mit ihrer Sexualität in einer guten Weise umzugehen, Distanz üben und verstehen was geht und was nicht geht, so Fürst. Wichtig sei es aber vor allem den Opfern von sexuellem Missbrauch zu helfen. Die seien oft traumatisiert und würden Hilfe brauchen. Die Hilfe stehe dabei allerdings nicht im Verhältnis zur Schwere der Tat. Schon die unsittliche Berührung eines jungen Menschen könne dafür sorgen, dass dieser Therapie benötigt. Manche Therapien würden von Krankenkassen nicht bezahlt werden, so Fürst. Die Diözese sorge dafür, dass das Opfer trotzdem diejenige Therapie erhalte, die es benötige.

(Zuletzt geändert: Montag, 17.09.18 - 17:37 Uhr   -   1226 mal angesehen)

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