RTF.1 - Radio für die Region Neckar-Alb

Region Neckar-Alb bei Nacht Region Neckar-Alb bei Tag

Webradio hören Winamp, iTunes Windows Media Player Real Player QuickTime

Berlin

Foto: RTF.1
Altkanzler Helmut Kohl tot - Kanzler der Einheit wurde 87 Jahre alt

Altkanzler Helmut Kohl ist tot. Der Kanzler der Einheit wurde 87 Jahre alt. Kohl war 16 Jahre lang - von 1982 bis 1998 - Bundeskanzler. Damit hält er den Rekord unter allen Bundeskanzlern Deutschlands. Kohl starb nach Angaben der BILD-Zeitung am heutigen Freitag morgen in seinem Ludwigshafener Haus.

Altkanzler Helmut Kohl ist tot. Der Kanzler der Einheit wurde 87 Jahre alt.Kohl war 16 Jahre lang - von 1982 bis 1998 - Bundeskanzler. Damit hält er den Rekord unter allen Bundeskanzlern Deutschlands. Kohl starb nach Angaben der BILD-Zeitung am heutigen Freitag morgen in seinem Ludwigshafener Haus.

Der CDU-Politiker  war zunächst jüngster Ministerpräsident, dann mehrere Jahre lang Oppositionsführer im Deutschen Bundestag. Über ein konstruktives Misstrauensvotum führte Kohls Weg schließlich ins Kanzleramt.

Im Zuge der Auflösungserscheinungen des Ostblocks und der Sowjetunion trieb Kohl beherzt die über Jahrzehnte für unmöglich gehaltene Wiedervereinigung der DDR mit der Bundesrepublik Deutschland voran. Gegen die Skepsis des französischen Staatschefs Francois Mitterand und der britischen Premierministerin Margret Thatcher schmiedete Kohl die Deutsche Einheit.

Rückhaltlose Unterstützung fand Kohl bei US-Präsident George Bush. So gelang es Kohl, in einem für Deutschland günstigen Zeitfenster der Geschichte die Wiedervereinigung zu erreichen. Mit dem sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow handelte Kohl bei einem Besuch im Kaukasus die Eckpunkte von Deutschlands Wiedervereinigung aus und kam der Sowjetunion zum Ausgleich mit Milliardenzahlungen entgegen.

Der 6. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland war zugleich Motor und Wegbereiter eines vereinten Europas. Kohl sei der bedeutendste aller  Bundeskanzler gewesen, urteilte der Kohl-Biograph Schwarz, der ebenfalls am Freitag verstorben ist. Ein Ausnahmepolitiker und ein Glücksfall für die Deutsche Geschichte sei Kohl gewesen, würdigte Außenminister Steinmeier den verstorbenen Altkanzler. Bundeskanzlerin Merkel sagte, Kohl sei ein großer Deutscher und ein großer Europäer gewesen.

Kohl-Biograph Henning Köhler bezeichnete Kohls Kanzlerschaft als„Höhepunkt" - und zugleich als „Endpunkt" - der Kanzlerdemokratie die von Adenauer geprägt worden sei. Nur mit Bismarck, Stresemann und Adenauer vergleichbar sei Kohls europapolitische Bedeutung, die noch immer unterschätzt werde: Köhler zufolge ist der europäische Einigungsprozess der 1980er und der 1990er Jahre  in erheblichem Maße von Kohl gestaltet worden.

Als Parteivorsitzender der CDU saß Kohl 25 Jahre lang fest im Sattel.  Er kannte jeden Kreisvorsitzenden persönlich, und jeder Kreisvorsitzende hatte die Möglichkeit, in bestimmten Abständen das Gespräch mit dem Parteivorsitzenden Kohl zu suchen.

Kohl sah die CDU als Partei der Mitte: Versuche des linken Parteiflügels, die CDU stattdessen links von der Mitte zu positionieren, erteilte Kohl eine klare Absage, Miit dem damaligen bayerischen CSU-Parteivorsitzenden Franz-Josef Strauß wiar sich Kohl einig: Die Etablierung einer demokratisch legitimierten Partei rechts von der CDU/CSU galt es unter allen Umständen zu verhindern. 

Das Ende von Kohls politischer Karriere wurde von einer Schwarzgeld-Affäre überschattet - Kohl gab die Namen der Spender, die der CDU miit nicht ordnungsgemäß deklarierten Parteispenden geholfen hatten, nicht preis: Diese hätten mit Politik und Regierung nichts zu tun und hätten um Vertraulichkeit gebeten. Er habe sein Ehrenwort gegeben, Dieses werde er nicht brechen, Diese Affäre tritt jedoch in den Hintergrund im Blick auf Kohls große historische Lebensleistung:Die Einigung Europas und die Deutsche Einheit.

 

Aktualisierte Fassung - Stand; 18.06.2017-09:17 Uhr

(Zuletzt geändert: Sonntag, 18.06.17 - 09:17 Uhr   -   3970 mal angesehen)

Nachrichten aus der Region Neckar-Alb

Foto: RTF.1
Georgimarkt öffnet Ein echter Hingucker waren die Stände auf dem Georgimarkt am Dienstag in der Tübinger Altstadt.
Foto: RTF.1
Erneute Graffitis - OB bittet um Hinweise Nachdem unbekannte Täter in Tübingen die Stiftskirche, das Rathaus, die neue Aula der Universität und einige Bäume der Platanenallee auf der Neckarinsel mit Graffitis vollgesprüht haben, bittet Oberbürgermeister Boris Palmer jetzt die Bevölkerung um Hilfe.
Foto: Pixabay.com
Tatverdächtiger festgenommen Nach dem gewaltsamen Tod einer 69-Jährigen in Waldbronn hat die Polizei jetzt einen 39-jährigen Tatverdächtigen festgenommen.

Weitere Meldungen